REITEN
JANETTE HERLINGER

 
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Gedanken zum Reitsport

Die Sportreiterei ist meiner Meinung nach in eine Sackgasse geraten, die irgendwann dazu führen wird, dass man Pferdesport verbieten wird. Genau wie Pferderennen und alle anderen Formen von kommerzieller Ausbeutung. Schade, dass so eine schöne Sportart so in Verruf geraten ist. 

Dabei will dIe Mehrzahl der Reiter doch hoffentlich nur das Eine, und das sollte mit ehrlichen, dem Pferd gerechten Mitteln erreicht werden: 

Reiten in Harmonie!

Wir wollen eins sein mit diesen stolzen, herrlichen Lebewesen! 
Ein freudiges Mitarbeiten des Tieres erreichen, es Gymnastizieren, mit ihm Freude haben.

Auch ich bin in meiner nun schon fast 40 jährigen Praxis durch Phasen gegangen, die ich heute lieber tot schweigen würde, in denen ich an mir und dem Pferd verzweifelt bin, nicht mehr weiter wußte und aus Unkenntnis ungerechterweise zu viel Gebrauch von Hilfszügeln aber auch der Gerte gemacht habe.

Janette und Gjacomo im Starken Trab in einer M-Dressur

Mit ein Grund dafür ist, dass in den Reitschulen und durch die meisten Trainer nichts über die anatomischen Zusammenhänge beim Lebewesen Pferd vermittelt wird, z.B. warum das Pferd in einer zu eng eingerollten Haltung gar nicht mehr zufrieden, stolz und erhaben laufen KANN und eine falsche Reitweise zu den unschönen, überhaupt nicht mehr den klassischen Prinzipien entsprechenden Vorstellungen auf den Turnierplätzen dieser Welt führt.

***

Am 13. und 14. März 2010 wurde bei der RTG Wuppertal Süd ein Lehrgang mit einem der wenigen lizensierten Reitlehrer von Philippe Karl, Herrn Peter Assmann, durchgeführt. Die maximale Anzahl von 8 Reitern war bereit, die Philosophie der Légèreté auf sich und ihr Pferd einwirken zu lassen. Manch einer bekam große Augen, weil viele gewohnte Regeln über Bord geworfen werden mußten, aber wer sich darauf einließ konnte viel neues über die anatomischen Zusammenhänge erfahren, und dass Reiten auch viel mit anatomischer Logik zu tun hat. 

Mein eigenes Fazit ist, dass man einen Teil dieser Reitweise durchaus mit positivsten Effekten in die eigene Art zu Reiten einbauen kann und auch sollte. Insbesondere die Sache mit dem Schenkelgehorsam ist einfach nur fantastisch und dabei so vollkommen logisch! Im Endeffekt muß jeder selbst entscheiden, wieviel er davon in seine tägliche Arbeit einfießen lassen will - ein Ausprobieren lohnt allemal.

Wer die Prinzipien und Erklärungen von Philippe Karl nachlesen möchte, dem sei das Buch "Irrwege der modernen Dressur". Ebenfalls starken Einfluß auf meine Reiterei hatte das Buch von Klaus-Ferdinand Hempfling "Mit Pferden tanzen". Neben einem ausführlichen Teil zu Bodenarbeit und Kommunikation mit dem Pferd vom Boden aus beim Führen und Longieren, was vor allem beim Umgang mit jungen Pferden sehr hilfreich ist, ist auch der Teil, der sich mit dem Reiten beschäftigt, etwas, das jeder einmal ausprobieren sollte. Hauptvoraussetzung für harmonisches Reiten ist natürlich, dass das Pferd gesund ist. 

Meine persönliche Einstellung dazu ist die, dass Pferde JEDEN TAG Auslauf haben müssen. Und mit Auslauf meine ich keine Paddockbox, Reiten oder Longieren, sondern sich in einer Herde mit anderen Pferden selbst überlassen sein, Sozialkontakte pflegen, der Witterung ausgesetzt sein und tun und lassen können, was sie wollen.

Dazu gehört eine Frischluftbox in einem Kaltstall, keine Decken, nicht scheren und kein übermäßiges Putzen, um das Fett nicht aus dem Fell zu entfernen. Vor allem: kein Waschen mit Shampoo, auch nicht im Sommer, auch nicht von Mähne und Schweif. Kein Beschneiden der Schweifrübenhaare.

Wenn eines meiner Pferde lahmt, ohne dass etwas warm, geschwollen oder verletzt ist, rufe ich zuerst einen Ostheopathen, idealerweise in Verbindung mit Akupuktur. In den allermeisten Fällen sind die Lahmheiten bereits nach einer Behandlung verschwunden und man hat die URSACHE behoben und nicht nur an einem Symptom herum gedoktert. Oft genug resultieren Lahmheiten, auch der vorderen Gliedmaßen aus einer Überbelastung aufgrund einer Blockade hinten im Lendenwirbelbereich. 

Für ebenso wichtig halte ich die Versorgung der Barhufe durch einen guten Huforthopäden. Hier kann ich die Mitglieder der "Huforthopädie nach Jochen Biernat" nur empfehlen. Durch die Bearbeitung der Hufe alle 5 Wochen wird das natürliche Laufen der Pferde gefördert. Hufkrebs, Huffäule, Stellungsfehler, Hufspalten und vieles mehr können durch diese Bearbeitung behoben werden. Allerdings benötigt man dann unter Umständen in steinigem Gelände gut passende Hufschuhe.

Bei chronischen Zuständen mit Schmerzen und/oder Entzündungen, auch Arthrose (Schale etc.), kann der Einsatz von MSM sehr hilfreich sein. Diese organische Schwefel-Verbindung hat keine Nebenwirkungen und kann auch dauerhaft gegeben werden. MSM gibt es u.a. sehr günstig bei Amazon.

Alle anderen Ratschläge in Bezug auf Ernährung und medizinischer Versorgung versage ich  mich hier lieber, da die neueste Entwicklung gezeigt hat, dass ich gar nichts weiß.


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Wuppertal, 27.07.2019